Jonas und Lukas

Ein starkes Team

Wie beeinflusst die Corona-Pandemie unser FSJ im Sport?

Ein Bericht von Jonas und Lukas

Wir, das sind Lukas Larisch v. W., 20 Jahre alt, aus Dülmen, und Jonas Tenbrink, 19 Jahre alt, aus Stadtlohn, absolvieren in diesem Jahr ein freiwilliges soziales Jahr im Sport bei der SG Borken, in dessen Rahmen wir an mehreren Schulen in Borken im regulären Schul- sowie im offenen Ganztagsbetrieb das Sportangebot unterstützen und vervielfältigen und außerdem im Jugendbereich der Fußballabteilung bei der SG Borken als Trainer tätig sind.

Als wir im Februar 2020 zum ersten Mal beim Vorstellungsgespräch mit den Verantwortlichen der SG Borken über unsere Tätigkeiten und Aufgabenbereiche sprachen, konnte noch niemand von uns ahnen, wie stark unsere damaligen Vorstellungen von der Realität abweichen würden. Nachdem wir unser Abitur nach vielen plötzlichen Änderungen bestanden hatten, waren wir auch um den Ablauf unseres FSJs besorgt und skeptisch, ob unsere Pläne vom Anfang des Jahres realisiert werden könnten. Doch trotzdem sind wir im September zuversichtlich mit der Unterstützung von Andreas Schnieders und Peter Vinke in unser FSJ gestartet. Die beiden haben uns trotz der unsicheren Lage vor dem Herbst dazu ermutigt, möglichst viele Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln.

Doch nicht nur wir wurden vor neue Herausforderungen gestellt, sondern auch die Schulen. Insbesondere im Sportunterricht mussten sich auch die Lehrer*innen umstellen. So durfte der Sportunterricht bis zu den Herbstferien nur im Freien stattfinden. Trotzdem wurden auch diese Hindernisse sowohl von den Lehrer*innen als auch den Schüler*innen flexibel gehandhabt. Angesichts der zunächst sehr guten Wetterbedingungen und der gegebenen Infrastruktur (z.B. der Sportplätze an der Schule bzw. in unmittelbarer Nähe) wurde in fast allen Klassen zunächst das Thema Leichtathletik behandelt. So konnte sowohl das Hygienekonzept eingehalten werden, als auch unter möglichst „gewöhnlichen“ Bedingungen Sport getrieben werden.

Leider blieb das gesamte bisherige Jahr von kurzfristigen Umplanungen und Beschlüssen geplagt. Seit dem November konnten zwar die Kapazitäten der Hallen wieder genutzt werden, die (notwendigen) Hygienemaßnahmen und Kontaktsportverbote blieben jedoch bestehen. Diese haben einen insbesondere bei der Leitung von Sportangeboten in den offenen Ganztagsschulen stark eingeschränkt. Wir bedauerten genauso wie die Kinder, dass vielfach gewünschte Sportarten wie Fußball oder Basketball nur in sehr reduziertem Rahmen möglich waren. Dennoch konnten wir zusammen mit den Kindern und ihren Ideen Wege finden, die besonders beliebten Elemente auf hygienefreundliche Art und Weise umzusetzen. So hat die bisherige Zeit auch uns flexibler gemacht, was die Gestaltung des Sporttreibens betrifft.

Darüber hinaus war aufgrund der vagen und für die Lehrkräfte und Schüler*innen ungewohnten Lernbedingungen im Sportunterricht auch von uns mehr Verantwortung und Unterstützung gefordert. Unsere Eingewöhnungszeit fiel dadurch sehr kurz aus und wir konnten sofort eingreifen und den Lehrkräften helfen.

Leider konnte das vom Landessportbund NRW organisierte Einführungsseminar, bei dem wir mit anderen Freiwilligendienstleistenden und Referent*innen vom LSB in einer Sportstätte zusammenkommen sollten, aufgrund der ansteigenden Anzahl an Corona-Fällen nicht in Präsenzform stattfinden, sodass das Seminar online veranstaltet wurde. Obwohl viele von uns mit Online-Konferenzen noch nicht vertraut waren, kam es zu einem regen Austausch über unsere bisherigen Erfahrungen und andere Fragestellungen rund um unser FSJ, wodurch es aus unserer Sicht trotz vorheriger Sorgen zu einem gelungenen Ereignis wurde.Hinsichtlich des Fußballs tun uns die Kinder sehr leid, da sie nicht wie sonst üblich zu ihrem Training gehen können, wo wir sie gerne erwartet hätten.  Außerdem ist es sehr schade, dass wir unser während eines C-Lizenz-Trainerlehrgangs neu erworbenes Wissen bisher nicht problemlos weiter vermitteln konnten. Kurz nach Abschluss der Fortbildung Ende Oktober kam der Trainingsbetrieb im Jugendfußball zu einem jähen Ende. Trotzdem versuchen wir die Kinder während der trainingsfreien Zeit mit unseren Lernvideos, die Technik sowie auch Fitness-Übungen beinhalten, am Ball zu halten.

Trotz aller Umstände, die unserer idealen Vorstellung aus dem Februar in den Weg kamen, blicken wir positiv auf unsere Erfahrungen zurück. Es war ein außergewöhnliches Halbjahr bis jetzt, in dem wir uns trotzdem mithilfe der SG Borken und der Lehrkräfte persönlich weiter entwickeln konnten. Für das Frühjahr und den Sommer sind wir zuversichtlich, dass wir die verbleibende Zeit wieder effektiver nutzen können und auch im Verein Verantwortung übernehmen und endlich wieder Zeit auf dem Platz mit den Kindern verbringen können.

 

Bericht in der Borkener Zeitung vom 02.02.2021

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